Die Triade der Weltbeeinflussung: Kopf – Herz – Willen

Dass Herz und Kopf auf einer Linie sein müssen, damit der Mensch ausgeglichen und handlungsfähig ist, ist inzwischen ein anerkanntes Konzept. Was ich aber neulich gelesen habe, hat mich überzeugt, einer fehlt, es sind nicht zwei, sondern drei, die zusammenarbeiten müssen.

Der dritte Faktor ist der Willen. Wenn das Herz sich stark zu etwas hingezogen fühlt, der Kopf es auch als sinnvoll und gut einstuft, der Willen aber nicht bereit ist sich voll und ganz dafür einzusetzen, dann wird es nur bei Phantasiereisen bleiben.

Der Willen bringt das ganze in die Welt, in die Realität.

Das ist das ‚missing link‘. Mein Willen traut sich noch nicht so ganz sich zu entscheiden, sich voll einzubringen.

In der Bewegungsanalyse gibt es die Qualität der Kraft, das ist die Intention und Absicht mit der man die Welt beeinflusst. Oder eben nicht beeinflusst, wenn diese Qualität nicht ausgebildet ist.

Vor drei Jahren noch war sie bei mir praktisch nicht da, nun kann ich sie zuweilen abrufen, wenn es verlangt ist, freiwillig zeige ich sie aber nicht.

Die Kraft entwickelt sich im zweiten Lebensjahr, gekoppelt an die Entwicklung des eigenen Willens. Wird dieser blockiert, unterdrückt oder nicht beachtet, bleibt die Entwicklung stecken.

Was bedeutet das für mich?

Das Herz will unbedingt dünn sein, da ist ein starke Sehnsucht danach, der Kopf findet es auch notwendig, aus gesundheitlichen Gründen, nur der Willen sitzt zuweilen noch ein wenig abwartend in der Ecke herum und schaut ob nicht alles doch noch von allein passiert, ob nicht eine wundersame Begebenheit das Fett auf magische Art von meinem Körper wäscht.

Darauf kann ich lange warten, bzw. warte ich schon lange, scheint nicht zu passieren.

Die andere Variante, der Versuch mich mit meinem Gewicht abzufinden, habe ich auch schon versucht, klappt nicht. Der Willen wäre zwar dafür, muss er dann nicht mehr in Aktion treten, aber weder Herz noch Kopf können sich für ein dauerhaftes Dicksein erwärmen, so sehr ich es auch versuche.

Hm, und nun?

Nun ist klar, dass der Willen mitmachen muss, er muss die Sehnsucht und die Vernunft in die Welt bringen, die Welt beeinflussen, so dass ich mich auf das zu bewege, was Herz und Kopf so dringend wünschen.

Was blockiert dich, Willen?

‚Ich habe wenig Hoffnung, dass ich es schaffen kann.‘

Warum?

‚Weil ich so vieles nicht geschafft habe.‘

Und was ist mit all dem, was du geschafft hast?

‚Zum Beispiel?‘

Zum Beispiel fünf Mal schwanger zu sein, fünf Kinder großzuziehen, jahrzehntelang zu trainieren, kochen, stricken, nähen. Das hast du gewollt und du hast es gemacht. Und wenn ich weiter nachdenken würde, würden mir noch unzählige Beispiele einfallen.

‚Ja, das stimmt. Ich bekomme richtig Lust Ja zu sagen. Ja, ich will. Ich will mein natürliches Gewicht. Ich will meine Kraft zurück. Ich will wieder fit sein. Ich habe mich das lange nicht getraut zu wollen.

Weil es irgendwie verboten war. Und gefährlich. Und anstengend. Aber heute ist das gar nicht mehr so. Ich muss mich nicht kasteien, übergehen, und zwingen. Ich werde bei Nichterreichen nicht bestraft, es dauert nur ein wenig länger, ich versuche es einfach weiter, und korrigiere was mir im Weg steht. Und es ist auch nicht verboten dünn sein zu wollen.‘