Atmen, essen, bewegen, ruhen

Ich habe etwas tolles gemacht, ich habe mir eine TCM-Beratung nach den fünf Elementen gegönnt.

Angefangen hat es damit, dass ich mich fast immer nach dem Essen unwohl gefühlt habe und überhaupt nicht mehr wusste was ich essen soll, ich hatte auf nichts wirklich Lust.

Die fünf Elemente habe ich schon vor über 25 Jahren entdeckt, da es mir aber damals nur ums Abnehmen ging und sie nicht den gewünschten schnellen Erfolg brachten, bald wieder beiseite gelegt.

In diesem Sommer habe ich (oder das Universum) mich daran erinnert und ich habe einen Termin gebucht. Die Dame, die das anbietet, macht auch die Amnanda Kur, das ist eine monatliche Einölung mit verschiedenen Ölen, die helfen soll zu uns zu finden und zu entspannen.

Und das habe ich dringend nötig, denn ich kann nicht entspannen. Ich bin immer unter Anspannung.

Ich hatte ein wenig Angst, dass ich mit irgendwelchen Ernährungsplänen konfrontiert werde und war darauf vorbereitet mich davon nicht schrecken zu lassen sondern das lediglich als Anregung zum Ausprobieren zu nehmen. Aber es kam ganz anders.

An dem was ich esse ist quasi auch aus chinesischer Sicht nichts auszusetzen. Ich koche frisch, nur mit Biozutaten, regional und viel vegetarisch. Einzig das warme Frühstück habe ich neu ausprobiert. Früher habe ich gar nicht gefrühstückt, jetzt frühstücke ich jeden Morgen warmen Brei und es tut mir so gut, ich weiß gar nicht wie ich früher ohne Frühstück bis Mittag leben konnte.

Ich der chinesischen Medizin heißt es ja, wenn der Magen morgens,  wenn er darauf eingestellt ist anzuheizen, nichts bekommt, dann funktioniert die ganze Verdauung den restlichen Tag auch nicht. Passt gut zu meinen Verdauungsbeschwerden.

Die Diagnose war für mich nicht überraschend, Anspannung verhärtet die Leber, so dass sie zu Stein geworden den restlichen Fluss im Organismus behindert, die Milz und der Magen sind von den traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und von den vielen Diäten geschwächt, und da Milz und Magen zentral sind, sind alle anderen Organe ebenso geschwächt, was zu einem ausgeprägten Blut- und Säftemangel (im chinesischen Sinn) führt, also zu einer Unterversorgung mit der reinen Essenz der Nahrung, selbst wenn genügend oder sogar zu viel zugeführt wird.

Bis auf ein paar Gewürze und Tees und die Empfehlung dreimal am Tag, am besten warm zu essen, kommt mir sehr entgegen, ich esse eh am liebsten warm, ging es aber in eine ganz andere Richtung.

Um alles wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gilt es als erstes zu atmen. Immer wieder mal frische Luft tief einzuatmen.

Dann gilt es zu essen. Und hier kommt das Wichtigste. Sich erlauben zu essen, was auch immer der Körper will, sich vor jedem essen bewusst werden, dass ich jetzt meinen Körper nähre, mir etwas Gutes tue, langsam essen und mein Essen genießen. Jede Form von Stress oder auch unterschwellige Verbote, das sollte ich aber jetzt nicht essen, das summt doch gar nicht, oder ich habe schon keinen Hunger mehr und, und, behindern sofort die Verdauung. Isst man hingegen mit Genuss und Freude, dann kann der Körper alles dorthin bringen wo es gebraucht wird.

Der Appetit, die Lust auf ein bestimmtes Lebensmittel hat immer seine Berechtigung, und nur wenn wir es uns aus ganzem Herzen erlauben, es voller Genuss und Freude essen in dem Bewusstsein uns zu nähren und uns etwas Gutes zu tun, kann es auch wirken.

Für mich ist es erstmal wichtig, die Erschöpfung und den Mangel auszugleichen, erst wenn der Körper wieder in die Kraft kommt, wird er automatisch Gewicht verlieren, das sei bei mir jetzt noch nicht dran, sagte sie. Ja, das fühle ich auch so. Schon lange. Es tut gut, eine solche Erlaubnis zu bekommen.

Das nächste ist Bewegung. Regelmäßige Bewegung, die Freude macht, baut auf und nährt.

Und das vierte ist RUHEN. Bei mir essentiell. Viel, viel ausruhen, den Alltag auf das Wesentliche reduzieren und mir erlauben auszuruhen. Ja, wie schön! Wenn auch nicht leicht. Aber es passt zu dem wo ich gerade stehe, ich hatte schon bis auf Weiteres alle Praktikumsstunden gestrichen, die Prüfung wurde aufgrund von Platzmangel auf den März verschoben, also jetzt einfach so wenig wie möglich machen, wobei das bei mir eh immer noch total viel ist.

Die guten Dinge sind einfach und klein. Atmen, essen, bewegen, ruhen. Das ist alles.

Ein Gedanke zu „Atmen, essen, bewegen, ruhen

  1. Liebe C.,

    ich danke Dir vielmals für Deinen letzten Beitrag! Für mich kommt er genau richtig, weil auch ich mich gerade noch mal für mich entscheiden möchte. Mir gut tun, auch was die Ernährung angeht. Die Anregungen sind da total wertvoll, vor allem das warme Frühstück angeht und auch kleinen, einfachen Dinge!

    Ganz lieben Gruß,
    tina

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