Ich wache wieder auf mit diesem Gefühl von Schwere und Gefahr und etwas ist nicht in Ordnung. Als müsste ich gleich eine Gehirnoperation durchführen und wenn ich es nicht schaffe, werde ich getötet. Natürlich bin ich keine Gehirnchirurgin, das ist ja der Spaß.
Seit Tagen versuche ich mich davon abzulenken, habe Stunden von Podcasts gehört, einige Bücher gekauft, Videos auf Youtube geschaut, etwas von meinen Aufgaben auch erledigt, aber es scheint alles so sinnlos, denn die dunkle Gefahr ist immer noch da.Nach Tagen erst fällt mir ein, oder besser bin ich bereit, mir anzuschauen was da eigentlich los ist. Bis es soweit ist, habe ich noch ein paar Videos angeschaut und ein Buch gekauft, nicht ohne die Sinnlosigkeit dieser Handlungen zu erkennen. Tue es trotzdem.
Dann ist es irgendwann soweit: Ich sitze und fühle. Fühle in den Körper hinein ohne Labels und Beschreibungen, nur die Empfindungen. Da ist ein Druck in der Magengegend, und ein Gewicht auf meiner Brust. Ich spüre auch Druck dort, wo die Füße den Boden berühren und wo der Körper den Stuhl berührt. Ist dieser Druck im Magen etwa besonders stark und unangenehm? So wie Kopfschmerzen etwa?
Nein, ist es nicht. Warum ist es also ein Problem? Während der Druck auf den Fußsohlen kein Problem ist?
Weil ich denke, es sollte nicht so sein.Ohne diesen Gedanken ist es einfach nur Druck, hier für heute oder für immer, wer weiß.
Kann es sein, dass all das Leiden zu einem großen Teil von unseren Vorstellungen wie es sein sollte herrührt?Im Augenblick sehe ich die Last, die Vorstellungen wie es sein soll uns auferlegen.
Natürlich haben wir das was wir glauben nicht bewusst entschieden, es ist einfach passiert, aber nun kann ich für einen Moment sehen, dass es nicht wahr ist in diesem speziellen Fall. Wieso sollte dieser Druck nicht da sein?Dieser Druck ist kein Problem. Er ist nur.