Freude

Schon vor einigen Wochen ist mir deutlich bewusst geworden, dass ich kaum Freude fühlen kann. Ich freue mich schon, aber nur im Kopf. Ich denke Freude. Ich fühle sie nicht.

Bis dahin hatte ich Freude denken als Freude fühlen verbucht. Aber dann, wie aus dem Nichts, fühlte ich plötzlich den Unterschied.

Wenn Leute mit erzählen, wie sie den Wind genießen oder den Sonnenuntergang oder die Aussicht, habe ich schon immer schulterzuckend: ‚ja schön‘ gesagt, aber irgendeine Empfindung hat es nicht ausgelöst. Ich dachte einfach, ich bin nicht so der Aussichtstyp.

Aber dann bin ich draufgekommen, dass ich selbst bei Dingen oder Ereignissen, die ich mag, will oder ersehne nichts fühle. Zum Beispiel die Heilpraktiker Prüfung für Psychotherapie, die ich vor einigen Monaten bestanden habe. Ich habe viel gelernt, viel gezittert und es geschafft.

Und während eine Mitstudentin, die es ebenfalls geschafft hat, tagelang hüpfend-heulend vor Freude durch die Gegend sprang, hatte ich nur ein Schulterzucken übrig. Geschafft eben *schulterzuck und weiter geht’s*. Weiterlesen

Ent-Täuschung

Zur Zeit bin ich sehr wissenschaftlich unterwegs. Bisher hat das für mich kaum ein Rolle gespielt, aber nun zwingt mich die notwendige Recherche für die Abschlussarbeit dazu.

Was ich da lese lässt mich erbleichen und treibt mir kalte Schauer über den Rücken. Kurz zusammengefasst, wer dick ist und abnimmt, kommt in eine veränderte Stoffwechsellage, der Grundumsatz sinkt, der Umsatz bei Bewegung sinkt, alle möglichen Hormone, die mit Gewicht und Fetteinlagerung zu tun haben sind auf wieder zunehmen gepolt, der ganze Körper tut alles was er kann um wieder zuzunehmen, ein Jahr nach dem Aufhören mit der Abnahme, sechs Jahre nach dem Aufhören mit der Abnahme, also in der Gewichterhaltungsphase, die Forscher vermuten es könnte lebenslang andauern. Weiterlesen